[Buchflüsterer #09] A. J. Finn – the Woman in the Window

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Es ist jetzt doch schon ein paar Tage her, dass ich im Zuge der Buchflüsterer-Aktion dieses Buch gelesen hatte. Leider kam mir im Lauf der letzten Wochen das eine oder andere dazwischen, weswegen ich einfach nicht dazu kam, den Artikel online zu stellen. Auch wenn ich die ersten Entwürfe bereits auf dem Handy und dem PC hatte. Dafür folgt er jetzt.

A. J. Finn – the Woman in the Window – Was hat sie wirklich gesehen?

Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert …

A. J. Finn schafft mit diesem Debüt das, wovon viele Nachwuchsautoren träumen. Er schreibt einen Bestseller. Dabei kommt ihm “zu Gute”, dass er selbst an einer bipolaren Störung erkrankt ist und deshalb nur zu genau weiß, wie sich ein Mensch mit dieser Krankheit fühlt. Auch die Tatsache, dass er eine Frau als Protagonisten für sein Buch gewählt hat, kommt nicht von ungefähr. Er zeigt sehr deutlich, dass es Frauen gibt, die stark sind, trotz oder gerade wegen ihrer Erkrankung. Frauen, die sich nicht permament über die Männer in ihrem Leben aufregen, sondern oftmals ganz allein dastehen und beweisen, dass sie den Herausforderungen in ihren Leben gewachsen sind. In einem Interview steckt er seine Protagonistin Anna Fox in eine Kiste mit Lisbeth Salander aus der Millennium-Reihe und ich finde, so ganz daneben liegt er nicht. Natürlich, an Lisbeth kommt einfach niemand ran. Sie ist der Inbegriff eines falschverstandenen Genies. Aber Anna Fox berührt etwas in mir, weswegen ich ihr gerne einen Arm um die Schultern legen würde um ihr zu sagen, dass sie nicht alleine dasteht.

Anna Fox kämpft in diesem Buch um ihr Leben, um ihr psychisches Überleben und darum wieder ernst genommen zu werden. Sie versucht, Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag, wieder auf die Beine zu kommen und anderen Menschen – nämlich ihrer Nachbarin und deren Sohn – zu helfen. Dabei wird sie an die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit geführt und muss diese übertreten um von der anderen Seite einen Blick zurückwerfen zu können. In dieser Situation hilft ihr mehr schlecht als recht ein Cocktail an Medikamenten und Alkohol.

Fazit

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich in dieses Buch hinein gefunden habe. Finn formuliert immer wieder Wiederholungen, die den Lesefluss unterbrechen. Irgendwann dachte ich: Ja, ich weiß, dass Fox ein Problem hat. Ja, ich weiß, dass sie eine psychische Störung hat und ja, ich weiß auch, dass sie ein Alkoholproblem hat.

Es gab Momente beim Lesen, da hatte ich das Gefühl, dass Finn diese Beschreibungen nur einbaut um das Buch noch weiter aufzublähen. Aber je weiter die Geschichte fortschritt, je mehr Puzzlestücke ich erhielt, desto besser gefiel mir die Handlung. Auch die Rückblenden in Annas Vergangenheit taten ihr Übriges dazu.

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch sehr gelungen. Es ist kein klassischer Pageturner aber um es nur in der S-Bahn zu lesen, ist es zu spannend. Auf jeden Fall gibt es hier eine klare Kaufempfehlung von mir.

Buchdetails:

  • Verlag: Blanvalet Verlag (19. März 2018)
  • Seitenzahl: 544
  • Sprache: Deutsch
  • Abmessung: 14,2 x 4,5 x 21,6 cm
  • ISBN-13: 978-3764506414
  • ISBN-10: 9783764506414
  • Preis: 15,00


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Diese Rezension erschien zuerst auf buecher.de


 
 
 

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