An manchen Tagen wundere ich mich darüber, was in den Köpfen meiner Freunde so vor sich geht. Vor allem, wenn ich an Arrambo denke. Ich kenne ihn jetzt seit bestimmt fünf fast sechs Jahren – haben wir uns doch damals über die Fotocommunity kennen gelernt. Seither ist er mir ein treuer Wegbegleiter geworden und ich hoffe, dass ich ihm etwas davon zurückgeben konnte.
Durch ihn habe ich das Briefe schreiben wieder für mich entdeckt. Ich habe schon früher sehr gern und viel geschrieben, hatte auch über Jahre hinweg eine stete Brieffreundschaft. Während meiner Zeit in München wurde das dann schon beinahe exzessiv. Soll heißen: wöchentlich gingen mehrere Briefe, einige Päckchen und Pakete bei mir ein und aus. Als ich aus München zurückkam, verdarb mir mein Ex das Schreiben. Jedes Mal, wenn er mich mit einem Brief und mit meinen Füllern sah, machte er sich darüber lustig. Auch als wir später in einer gemeinsamen Wohnung lebten, traute ich mich schon fast nicht mehr Briefe zu schreiben, denn die Antwort – die ja dann unweigerlich kommen würde – forderte wieder Piesaken und Hänseleien heraus. Briefe schreiben wurde zum Spießrutenlauf. Irgendwann gab ich das Schreiben auf. Dann kamen die Trennung und meine Umzüge.
Arrambo brachte mich dann wieder dazu mich vor einen Stapel Papier, mit Füller und Tinte bewaffnet, zu setzen und zu schreiben. Ich habe sogar wieder meine alten Petschaften und die Siegellacke rausgekramt. So werden die Briefe, die ich rausschicke und auch die, die ich empfange, zum Erlebnis. Für Arrambo ist das Briefe schreiben angenehmer als am Rechner zu sitzen. Seine gesundheitliche Konstitution lässt es nicht zu, dass er mehrere Stunden am Rechner sitzt und mit seinen Freunden chattet. Bei Briefen kann er immer wieder unterbrechen, oder im Liegen schreiben. Er kann das Tempo selbst bestimmen und muss sich nicht darum scheren, dass am anderen Ende seiner Internetleitung einer sitzt, der ungeduldig auf eine Antwort wartet.
Vorletzte Woche kam dann ein kleines Päckchen hier an. Er hatte mich in seinen Briefen und auch in FB-Nachrichten vorgewarnt, dass er eine Kleinigkeit für mich hätte. Als ich das Päckchen dann aufmachte, fiel ich aus allen Wolken! Ein wunderschöner Füller kam zum Vorschein 🙂 Zwar bin ich kein Fan von Herzen und von der Farbe Pink schon gar nicht aber bei diesem edlen Teil passt einfach alles zusammen 🙂 Er ist weiß und hat abstrakte Herzen als Motiv in verschiedenen Rottönen. Er ist echt super schön!
Postwendend ging dann ein Paket an ihn raus. Ich hatte es schon eine Weile geplant, mir fehlte aber noch ein Detail zum krönenden Abschluss. So kam dann Mitte letzter Woche ein Kehrpaket bei ihm an, das verschiedene Spezialitäten aus Japan (u.A. Mochi und eine Form des grünen Tees) enthält. In Stuttgart gibt es einen wundervollen englischen Laden (Picadilly). Der ist echt süß und man kriegt da von Cheddar über Guinness bis hin zu Tee echt alles. Und da ich weiß, dass die Engländer – wenn sie süß essen – extrem süß essen, gab es zur Unterstützung des Fettaufbaus und der Proteine noch einige Süßkramdinger aus England. Die haben da so tolle Brownies (ich glaub zu einer früheren Zeit habe ich darüber bereits im Blog was geschrieben). Bappsüß aber super lecker und wenn man einmal damit angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören. Bild etc. folgt 🙂 Und natürlich musste ein Riegel von den Brownies auch in das Kehrpaket.
Ich fand dann noch ein kleines Kochbuch und legte eins meiner Jane Austen-Bücher bei. So war das Paket dann auch komplett und es konnte losgehen. Ich stellte sehr bald fest, dass ich kein passendes Paket hatte. Aber ich hatte noch jede Menge ausgelatschter Umzugskartons, die man verschnibbeln konnte. Gesagt getan: Aus einem alten Umzugskarton wurde ein tolles Paket. Ich füllte es mit den einzeln verpackten Geschenken, packte es in Packpapier, Adresse und eine kleine Zeichnung oben drauf – festgestellt, dass der Brief fehlt, Paket wieder auf, Brief rein, Paket wieder zu – und ab dafür zur Post. Ich glaub, Herr Sidney ist bei der Post schon bekannt wie ein bunter Hund, da ich ihn immer mit Paketen und Briefen losschicke.
Kurz nachdem ich das Kehrpaket rausgeschickt habe, kam ein größeres Paket von Arrambo an. Ich bin so ein Mensch, der zuerst den beiliegenden Brief liest und sich erst DANN über den Inhalt des Pakets hermacht. So brach ich dann beinahe in Tränen aus, als aus dem Paket ein Stabblitz herauskam. Ich hatte Arrambo gegenüber erwähnt, dass ich auf eine Blitzanlage spare. Da hat er mir einfach so mir nichts dir nichts seinen Stabblitz beigelegt mit dem Kommentar: mir hat er immer gute Dienste erwiesen, so hoffentlich auch dir.
Hier siehst du das erste Bild, das ich mit dem Blitz geschossen hab. Ich finde, dafür dass ich von Blitzen so gut wie keine Ahnung habe, ist es echt super geworden 😉 Und Shalimar hat sich absolut nicht gestört gefühlt.
Sie schläft den Schlaf der Gerechten. Wie immer halt.
Nun warte ich gespannt auf den Antwortbrief von Arrambo, damit ich bald wieder schreiben kann. Es macht einfach irrsinnig viel Spaß.
Bin gerade via Kokelores auf Deinen schönen Blog gekommen!
Deine Shalimar hast Du wirklich gut mit Blitz fotografiert, nicht mit Licht zugeknallt, sondern es sieht sehr natürlich aus!
Ich bin übrigens auch ein Japan-Fan, auch wenn ich das mittlerweile nicht mehr so exzessiv auslebe wie früher.
LG
Sabine v. Liebstöckelschuh