[How to] Gesichtspeeling

Ich war lange auf der Suche nach einem guten Peeling. Seit der Pubertät leide ich unter unreiner Haut. In den ersten Jahren der Pubertät kämpfte ich mit Akne. Eine Zeit lang war ich Stammgast beim Hautarzt. Aber wirklich helfen konnte er mir nicht. Die Standard-Produkte aus der Drogerie konnte ich nicht benutzen, da die die Haut oftmals stark austrocknen und das in Verbindung mit meiner Neurodermitis und meiner Ichtysosis vulgaris nicht förderlich ist. Im Gegenteil: meine Haut wurde noch trockener und die Pickelbildung verschlimmerte sich. Ich weiß nicht, wie oft ich Gesichtsreiniger und Peelings aus der Drogerie bzw. sogar von namhaften Herstellern wieder in die Tonne klopfte.

Irgendwann empfahl mir meine Mutter ein hausgemachtes Peeling aus Salz und Öl. Das führte aber dazu, dass das Salz meine Haut regelrecht aufschnitt. Gerade an den dünneren Hautstellen wie Schläfen oder unterhalb der Augen bekam ich regelrecht feine Kratzer. Gesichtswasser oder auch meine normale Hautcreme waren dann nur noch in Verbindung mit Schmerzen anwendbar. Allerdings trocknete das hausgemachte Peeling meine Haut nicht aus und die Pickelbildung reduzierte sich drastisch.

So begann ich nach und nach das Peeling etwas zu verfeinern. Ich entwickelte quasi ein Gesichtspeeling, welches mein Hautbild so verbesserte, dass ich nicht mehr aussehe wie ein Streuselkuchen. Außerdem ist dieses Peeling um ein Vielfaches günstiger als handelsübliche Marken, denn bis auf eine Zutat hat man eigentlich alles im Haus.

zutaten Du brauchst:

  • Haushaltszucker
  • Olivenöl
  • Honig
  • Vitamin E

Vitamin E gibt es in der Drogerie in Kapselform. Ich habe meine Kapseln beim DM gekauft und nutze sie auch für andere Pflegeprodukte. Solang Vitamin E nicht übermäßig erhitzt ist, zerfällt es nicht und kann vom Körper ohne größere Schwierigkeiten aufgenommen werden.

Warum Zucker und nicht Salz?

Wenn du dir Zucker und Salz unter dem Mikroskop anschaust, wirst du feststellen, dass Salz eine gröbere und schärfere Struktur aufweist. Das hängt mit der Gewinnung zusammen. Salz wird in Bergwerken abgebaut in dem gesprengt, gebohrt und geklopft wird. Dann wird Salz raffiniert. Wikipedia sagt dazu:

Die Raffination von Meersalz bezeichnet das Waschen des durch die industrielle Ernte meist verunreinigten „Rohsalzes” in gesättigter Sole, die erneute Kristallisation, Zentrifugierung, Trocknung und das Versetzen nach dem Vermahlen mit Aufhellern, Rieselhilfsmitteln und die künstliche Iodierung. Nach dieser Behandlung ist das Meersalz weder optisch noch geschmacklich von – ebenfalls raffiniertem – Steinsalz zu unterscheiden. Durch Liquid Mining gewonnene Sole wird mit ähnlichen Reinigungsverfahren zu Siedesalz aufgearbeitet.

Dadurch sind die Salzkörner grob und eher spitz. Zucker hingegen wird gewaschen und mit Sirup versetzt, damit er gereinigt wird. Im Anschluss wird er zentrifugiert. Zwar besteht Zucker auch aus Kristallen, aber diese haben “runde Ecken und Kanten” und keine scharfen. Dadurch wird die “Verletzungsgefahr” beim Peelen minimiert.
Des weiteren hat Zucker eine antiseptische Wirkung. Er reinigt Wunden und regt die körpereigene Abwehr an. Steriler Zucker wird auch in der Alternativmedizin zur Wundheilung eingesetzt.

Für das Peeling brauchst du also Zucker, Olivenöl, Honig und Vitamin E. Als höherwertiger Ersatz zu Olivenöl kannst du auch Teebaumöl (ebenfalls antiseptisch) oder Rhizinusöl verwenden. Rhizinusöl spendet der Haut mehr Feuchtigkeit als Olivenöl. Vitamin E unterstützt die Regenerierung der Haut. Der Honig hat ebenfalls eine antiseptische Wirkung. Die klebrige Eigenschaft des Honigsführt zu einer verbesserten Aufnahme des Schmutzes auf der Haut.

Du gibst etwas Zucker (ca. 2EL) in eine luftdichtverschließbare Dose. Dann schneidest du zwei Vitamin-Kapseln auf und drückst sie über dem Zucker aus. Nun folgen 1-2 TL Honig. Im Anschluss gießt du in wenig Olivenöl über die so entstandene Mischung. Ich kann dir keine konkrete Mengenangabe für das Olivenöl geben. Denn das gebe ich immer nach Gefühl hinzu. Es muss genügend Öl sein, damit der Zucker gut benetzt ist, aber so wenig, dass sich “Zuckerklumpen” bilden. Der Zucker darf nicht im Öl schwimmen.

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Die Mischung ist eigentlich ewig haltbar, da auch Olivenöl eher selten schlecht wird und der Honig, so wie der Zucker durch ihre enorme Süße das Peeling haltbar machen. Und sollte doch mal etwas sein, merkt man das sofort, denn schlechtes Olivenöl riecht ranzig.

Um das Peeling anzuwenden, nimmst du etwa eine haselnussgroße Menge auf die Fingerspitzen und massierst es in die Haut ein. Ich warne dich gleich vor: Es bröselt. Du kannst aber jedes Klümpchen, das dir ins Waschbecken fällt, wieder aufnehmen. Nach dem Einmassieren lass das Peeling noch ein paar Minuten auf der Haut. Dadurch haben das Olivenöl und das Vitamin E genügend Zeit um einzuwirken. Im Anschluss einfach mit lauwarmem Wasser abwaschen und mit einem Handtuch trocken tupfen.

Du wirst merken, dass sich deine Haut butterweich anfühlt. Diese Prozedur kannst du am Anfang jeden zweiten Tag anwenden. Irgendwann reicht es, ein- bis zweimal die Woche die Haut zu peelen. Ich setze das Peeling mittlerweile an meinem Wohlfühltag ein, den ich mir einmal die Woche gönne.
Wenn du das Peeling eine Weile verwendet hast, kann es sein, dass du mal etwas Olivenöl nachfüllen musst, denn der Honig kristalliert, wodurch die ganze Masse “trockener” wird.

Hast du das Peeling schon ausprobiert? Oder nutzt du andere Zutaten? Erzähl mir doch in den Kommentaren davon!


 
 
 

3 Kommentare bei „[How to] Gesichtspeeling“

  1. Das klingt nach einem guten Peeling – ich bin schon seit längerem nach einem Peeling-Rezept, dass mich so überzeugt, dass ich es gleich nachmachen möchte. Jetzt muss ich mir nur noch die Vitamin-E-Kapseln besorgen, dann kann es auch schon losgehen! =)

    1. Vitamin E-Kapseln kriegt man zum Glück mittlerweile überall (egal ob Drogerie oder Kaufland)
      Ich wünsch dir viel Erfolg und würd mich freuen, wenn du mich über die Ergebnisse auf dem Laufenden hältst.

  2. Hier bin ich ja genau richtig, denn ich mache seit einiger Zeit viele Beauty-Produkte, darunter auch Peelings, selber. Ob für mich selber oder gerne auch als Geschenke, es ist eine tolle Sache & man kann so viel experimentieren mit Zutaten oder Düften.
    Auch finde ich bei selbst gemacht gut, daß man genau weiß, was drin ist. Bei einer Tauschpäckchen-Aktion habe ich so z.B. jemanden überraschen können, der sonst so ziemlich auf alles allergisch reagiert.
    Vitamin E habe ich allerdings noch nie mit verwendet, kommt aber direkt mal auf die Merkliste.

    Liebe Grüße, Schnin

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