Einkaufsmarathon

Immer wieder stocke ich meine Küche mit anderen Dingen als den “Normalitäten” auf. Darum verirre ich mich auch häufig nach Stuttgart in Beta. Beta ist ein Einkaufsmarkt von der Größe eines Mittelgroßen Lidl. Dort gibt es in erster Linie asiatische Lebensmittel, egal ob reine Zutaten, oder Fertiggerichte. Manchmal findet man auch so irre Dinge wie Fanta Strawberry. Ich bin gern dort, denn das Stöbern macht Spaß und im Großen und Ganzen kann ich da auch Unsummen an Geld liegen lassen. So auch am 7.05.2012

Herr Sidney und ich mussten vom Wochenende dringend einkaufen gehen und da ich auf nekobento und auf chefkoch mal wieder am Stöbern war, galt es einen Abstecher nach Stuttgart zu machen. Unser Ziel war Beta. Herr Sidney hat natürlich direkt wieder die Augen verdreht, aber ich kann es ihm nicht verdenken. Es dauert eben seine Zeit, bis ich mich da wieder durchgewurschtelt und mein Zeug gefunden habe. So auch am Montag.

Auf dem Einkaufszettel stand ganz simpel mochi-ka oder shiratama-ko. Natürlich war ich nicht intelligent genug mir die Worte in Kanji oder so aufzuschreiben, nein, ich dachte, ich werde mich schon zurecht finden. Am Schluss war der Einkauf doch größer, als geplant.

Das Erste, was ich in die Finger bekam, war Nori. Es reizt mich schon eine ganze Weile Nori auszuprobieren. Wie ist der Geschmack? Wie die Konsistenz, wie lässt es sich verarbeiten? Schmeckt es arg fischig? Denn Herr Sidney und ich haben ein Problem: Wir essen beide keinen Fisch. Er, weil er es nicht mag und ich, weil mir allein vom Geruch schon der Rachen zuschwillt. Wobei es bei mir drei Ausnahmen gibt: Thunfisch aus der Dose, geräucherte Forelle und – wie kann es anders sein? – Fischstäbchen. Auf letztere muss ich aber echt Appetit haben, sonst funktioniert das nicht.
Ich habe im Beta ein Päckchen mit zehn Blatt Nori ergattert. Ich glaube, das Päckchen hat etwas um die vier Euro gekostet. Das geht noch, wenn ich daran denke, dass ich gestern Abend im Marktkauf war und die für sieben oder auch für fünf Blätter (je nach Hersteller) schon vier Euro quetsch haben wollten. Das Nori, das ich am Montag mitgenommen habe, ist schon vorgeschnitten, damit es beim Sushi rollen weniger Aufwand gibt. Ich werde wohl klein anfangen und mit Nori erstmal Onigiri verzieren, damit Herr Sidney und ich uns sowohl an den Anblick als auch an das Drumherum gewöhnen können.
Das war der erste Punkt, der nicht auf der Liste stand.

Es war nicht einfach, mochi-ko zu finden, zumal die Dame, die ich fragte, offenbar keinerlei Ahnung hatte, wovon ich sprach. Dann fiel mir ein, dass auf nekobento mochi-ko als Klebreismehl bezeichnet wird. Damit konnte die gute Frau schon mehr anfangen. Sie empfahl mir das Päckchen, das du auf dem Bild sehen kannst. Es gab noch eine weitere Sorte, aber die haben die offenbar erst neu reinbekommen und noch nicht probiert. Somit konnte sie mir zu der Qualität nichts sagen. Das Mehl fühlt sich in der Packung echt seltsam an. Es knirscht sogar ein bisschen. Im Großen und Ganzen fühlt es sich an, wie sich die Kniegelenke anfühlen, wenn man eine zeitlang im Schneidersitz saß und dann die Beine ausstreckt. Das gibt auch so ein knirschendes Gefühl. Das war die erste Assoziation, die mir in den Kopf kam, als ich das Päckchen in Händen hielt. Wir dürfen gespannt sein.

Zumindest hatte ich im Bezug auf mochi-ko etwas eingekauft, das auch wirklich auf dem Einkaufszettel stand. Denn der Rest des Einkaufs bestand aus Dingen, die ich schon immer mal probieren wollte.

So gab es auch gleich einen Beutel Anko. Es handelt sich hierbei um eine süße rote Bohnen-Paste. Ich habe in den letzten Tagen rausgefunden, dass Anko in rein japanischen Läden offenbar in Dosen verkauft wird, im Beta hab ichs allerdings nur in dieser Tüte gefunden. Was mich sehr irritiert hat, war die Aufmachung der Tüte. Sie erinnert mich sehr an Haribo. Aber hinten stand ganz klar drauf, dass es sich um gesüßte rote Bohnen-Paste handelt. Also kann ich damit ja nicht ganz so falsch liegen.
Jetzt muss ich mich nur noch trauen, die Packung aufzumachen und zu probieren. Ganz ehrlich? Ich hab Angst. Ja, was das japanische Essen anbelangt, bin ich doch ein ziemlicher Schisser. Das liegt aber daran, dass vieles bei den Japanern mit Dashi-Pulver gemacht wird. Oder dass vieles so übermäßig süß ist. Allerdings muss ich sagen: Egal was ich bislang gekocht habe oder was ich an japanischem Essen ausprobiert habe, hat mir geschmeckt. Einschließlich dem seltsamen Erdbeerpudding von Cocon. Die komischen Gelatinewürfel waren echt gewöhnungsbedürftig. Aber im Großen und Ganzen haben sie geschmeckt.

Herr Sidney hat sich dann doch auch noch am Süßwarenregal vergriffen. Er hat sich Wafers mit der Geschmacksrichtung Schokolade mitgenommen. Ursprünglich wollte er Zitrone haben, aber da hätte er bei mir auf Granit gebissen. Zitronenwaffeln? Das habe ich schon als Kind gehasst. Natürlich konnte der Herr dann auch nicht warten, bis ich Fotos gemacht hatte (darum ist die Verpackung auf dem Foto auch offen), sondern musste sie zu Hause direkt probieren. Seine Aussage: boah schmecken die waffelig!
Also haben die offenbar seinen Geschmack getroffen. Ich werd sie die Tage auch noch probieren, sollte er mir was übrig lassen. Auch wenn ich schon als Kind eigentlich eher einen Bogen um die Dinger gemacht habe. War halt einfach nie so meins. Aber was tut man nicht alles, damit der Partner glücklich ist?

Eigentlich war ich bei den Tiefkühlregalen auf der Suche nach Mochi. Denn auf einem der unzähligen Bento- und Japanblogs habe ich gelesen, dass sie offenbar tiefgekühlt verkauft werden. Ich habe alles gefunden, nur kein Mochi. Somit fand ich auch Frühlingsrollenteig. Mich nervt es beim Asiaten immer an, dass in Frühlingsrollen so viel Gemüse drin ist. Ich mag nunmal einfach nicht alles an Gemüse, was die mir vorsetzen. Darum hatte ich mir in den Kopf gesetzt, irgendwannd selbst mal Frühlingsrollen zu machen. Da ich in den hießigen Supermärkten keinen Teig dazu fand, war ich schon drauf und dran ihn selbst zu machen. Das hatte ich bei meinen Wan Tan auch gemacht. Es war eine Heidenarbeit, er wurde leider nicht so dünn, wie ich es mir gewünscht hätte, aber die Wan Tan waren absolut lecker. Anstelle sie zu garen habe ich sie frittiert. Das war echt super. Aber manchmal hab sogar ich Glück, denn im Beta bin ich doch dann tatsächlich über Frühlingsrollenteig gestolpert. Da ich sowieso morgen damit anfangen will, hab ich sie gar nicht erst in die Tiefkühltruhe gepackt (guter Witz, wir haben gar keine!), sondern ins Gemüsefach. So haben sie Zeit aufzutauen, werden bis zum Asia-Wochenende nicht schlecht und ich kann sie ohne Probleme verarbeiten.

Ursprünglich wollte ich mir wieder eine Fanta mit Strawberry mitnehmen, diesmal gab es sie leider nicht. Herr Sidney hat sich dann dafür aber einen Soda-Drink mitgenommen. Laut Inhaltsangabe enthält er Karamell. Sobald er sich dazu aufraffen kann, die Dose zu öffnen, werd ich ihn probieren und dann gibts einen ausführlichen Bericht. Ich finde ja, dass die Dose eher nach einer Eiskaffee-Dose ausschaut, also sowohl von der Farbe als auch von der generellen Gestaltung her. Hast du sowas schonmal probiert? Ich bin ja wirklich gespannt und irgendwie auch neugierig. Übrigens haben wir im Zuge unseres Einkaufs noch zwei Dosen Lychee-Saft geschenkt bekommen. Die eine geht wohl an meine Mutter, ich selbst trinke Lychee-Saft zwar, aber er ist jetzt nicht mein absoluter Favorit. Dann trinke ich doch lieber Mango-Nektar oder Maracuja-Saft. Übrigens: Martkauf in Kirchheim/Teck hat bei den Getränken (nicht im Getränkemarkt) u.A. auch Importe wie z.B. Fanta Strawberry oder Dr. Pepper Cherry-Vanilla. Da steht das eine oder andere, was ich bislang entweder im Piccadilly in Stuttgart oder alternativ im Beta gesehen habe. Ich weiß nicht, ob das auch auf den Martkauf in Ludwigsburg und Esslingen zutrifft. Muss ich mal schauen, wenn ich das nächste Mal dort bin.

Als ich dann vor dem Tee stand (ich habe nach Matcha schauen wollen), fiel mir Mochi in die Hände. Ich war etwas baff, weil ich eigentlich damit gar nicht mehr gerechnet hatte. Bei diesem Mochi handelt es sich um die mit der Anko-Füllung. Womit wir wieder beim Thema des Anko wären. Ich trau mich einfach nicht. Aber ich bin soooo neugierig. Mal schauen, wie lange ich drum herum komme, sie zu probieren und wie lange ich mich vor meiner eigenen Neugier drücken kann. Ich bin echt absolut gespannt. Und dann kommt hier natürlich ein ausführlicher Bericht rein.

Das war jetzt auch soweit alles, was es von meinem “Großeinkauf” im Beta zu sagen gibt.

Ach ja, ich denke mal, dass ich in den nächsten Tagen einen kurzen Bericht zum Thema “Wo krieg ich diese verdammten Silikon-Förmchen her?” schreibe. Denn ich habe mich dumm und dämlich gesucht, in der Hoffnung sie zu einem vernünftigen Preis zu finden – und bin fündig geworden.

In diesem Sinne wünsche ich dir noch einen angenehmen Nachmittag! Und freu dich auf meinen Brownies-Bericht ausm Piccadilly


 
 
 

4 Kommentare bei „Einkaufsmarathon“

  1. Hallo! Hab durch’s Nekobento deinen Blog entdeckt. Endlich noch jemand aus der Nähe von Stuttgart. ^^ v Beta Supermarkt hat wirklich gute Sachen. Kennst du den Izumi? Er ist teuer aber es gibt viele japanische Produkte. Der Laden ist mein Favorit und Cash & Carry ( ich bin mir nicht sicher bezüglich des Namens ) oben an der Schwabstraße ist auch immer ein Besuch wert. Es gibt da zum Beispiel niedliche Anpan Hasen mit Anko. Warst du schon japanisch essen in Stuttgart? Dann kann ich dir das Tokio Dining empfelen. Ich würde mich freuen wenn du auch meinen Blog besuchen würdest. Liebe Grüße aus Leonberg

    1. Hallo liebe Cori,
      freut mich, dass du zu meinem Blog gefunden hast. In deinen schau ich öfter rein. Bei Gelegenheit lass ich dir mal ein paar Kommentare da 😉
      Ja, ich kenne den Izumi. Preislich geht er eigentlich, ich bin schon ganz andere Dinger gewohnt (in Backnang gibt es einen relativ gut sortierten Asia-Laden, bei den Preisen kommt dir aber teils die Galle hoch). Im Cash&Carry war ich noch nicht. Ist ein Großmarkt, oder?
      Japanisch essen gehen ist für mich nicht ganz so einfach, da sowohl Herr Sidney, als auch ich beide keinen Fisch und keine Meerestiere essen. Bzw. ich vertrag es nicht wirklich, bei mir schwillt der Rachen zu. Eine Allergie wurde mir hier noch nicht diagnostiziert, ich vermute mal, es ist der “Aber” vor dem Fisch. Darum ist es für uns eher schwer, zumal ein Freund von mir hin und wieder gern japanisch essen geht und er uns erzählt hat, dass es eig. in fast jedem japanischen Restauran primär Meerestiere gibt. Das ist sehr schade. Ich koche und backe gern japanisch, weil es eben auch Non-Fisch-Rezepte gibt bzw. man oftmals den Fisch auch gegen Fleisch austauschen kann!

      Nun wünsch ich dir noch viel Spaß auf meinem Blog 😉
      Liebe Grüße aus Reichenbach

    2. Ne der Cash und Carry ist eher klein aber der hat so viele Sachen und jeder cm von dem Laden ist ausgenutzt das sie trotzdem wirklich viel und außergewöhnliche Auswahl haben. Ich mag auch nicht so gerne Fisch. Bei mir schwillt der Hals zu wenn ich Ingwer esse… aber ich kann dir raten geh ins Tokio Dining ( http://www.tokiodining.de ) dort gibt es die besten Ramen, Okonomiyaki. Viele ohne Fisch oder der gleichen auch vegetarisches Okonomiyaki…du kannst auch sagen, wenn du was nicht drin haben willst. Bei den letzten Forentreffen waren wir immer dort, vielleicht magst du ja das nächste mal mitkommen. Würde mich freuen.

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