Chāshu-men

Lang, lang ist es her, seit ich das letzte Mal ein Rezept gepostet habe. Das liegt unter anderem darin begründet, dass ich in der Vergangenheit nicht viel ausprobiert oder entwickelt habe. Dafür folgt jetzt ein Rezept, das mich heute auf ganzer Linie überzeugt hat. Das Grundrezept gibt es in so ziemlich jedem japanischen Haushalt. Aber die Form des Rezeptes wurde an Herr Sidneys und meinen Geschmack angepasst und ich kann dir sagen: am Liebsten hätte ich mich ja reingelegt. Dann lass uns mal anfangen.

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Das Rezept besteht aus zwei Teilen: Der Vorbereitung des Chāshu und der Suppe an sich, der Chāshu-men. Übrigens reicht die Portion locker aus um zwei Personen mit einem normalen Appetit ohne großartigem Heißhunger satt zu bekommen.

Das Chāshu

Hierbei handelt es sich um speziell zubereitetes Schweinefleisch. Nimm dir vorab bitte mindestens 1 1/2 bis 2 Stunden Zeit, wenn du alles in einem Rutsch machen möchtest.
Normalerweise bereitet man Chāshu mit Schweinebauch oder Schweineschulter zu. Da Herr Sidney aber durchwachsenes Fleisch nicht mag, fing da dann schon die erste Anpassung an.

Zutaten:
400-500gr. Schweinefilet/Medaillons
2 Lauchzwiebeln
2 Knoblauchzehen
4cm frischen Ingwer
8 Pfefferkörner
1EL Honig
1EL Ahornsirup
2EL Mirin
150ml Sojasauce
75ml Sake
Öl
kochendes Wasser

Zubereitung:
Das Öl in einem Topf erhitzen (ich habe Sesamöl genommen). Dann das Fleisch ungewürzt hinzugeben und von allen Seiten bei mittlerer Hitze anbraten. Das dauert etwas. Du kannst das Fleisch auch zu Beginn scharf anbraten und dann bei mittlerer Hitze etwas schmoren lassen. Währenddessen werden Knoblauch und Ingwer geschält. Den Knoblauch halbieren und den Strunk entfernen. Dann den Ingwer in feine Scheiben schneiden. Die Lauchzwiebeln vom Lauch entfernen. Es ist wichtig, dass du hier keinen Porree nimmst, denn Lauchzwiebeln haben einen feineren Geschmack nach Zwiebel und schmecken auch nicht so lauchlastig. Sie sind auch als Frühlings- oder Winterzwiebeln bekannt. Nun die Zwiebeln halbieren. Den Lauch bitte nicht wegschmeißen, den brauchen wir noch.
Wenn das Fleisch durch ist, nimmst du es aus dem Topf, reinigst diesen und stellst ihn wieder bei mittlerer Hitze auf den Herd. Nun gibst du die Sojasauce, das Mirin, den Honig, den Ahornsirup und den Sake hinein. Sobald die Flüssigkeit zu köcheln anfängt, folgen die restlichen harten Zutaten wie Pfefferkörner, Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch. Das lässt du kurz aufkochen und gibst das Fleisch wieder in den Topf. Nun füllst du soviel kochendes Wasser nach, bis das Fleisch knapp bedeckt ist. Dann kommt der Deckel auf den Topf und der Inhalt köchelt für die nächsten 1-1 1/2 Stunden auf kleiner Flamme.
Sobald die Zeit um ist, nimmst du das Fleisch aus der Brühe und seihst diese ab. Bitte fang die Brühe auf, die brauchen wir nämlich noch. Das Gemüse aus dem Sieb kannst du entsorgen oder weiterverarbeiten. Ganz wie du lustig bist. Da ich die verkochten Zutaten nicht mehr brauchte, entsorgte ich sie.
Das Fleisch wird nun in kleine Scheiben oder mundgerechte Stücke weiterverarbeitet. Fleisch und Brühe nun beiseite stellen. Es geht weiter mit Runde zwei.

Das Chāshu-men

Zutaten:
500ml Brühe (Hühnerbrühe, Gemüsebrühe)
250ml Chāshu-Brühe
Mie-Nudeln oder Ramen
Chāshu
Lauchzwiebeln

Zubereitung:
Gib die Brühe und die Chāshu-Brühe zusammen in einen Topf und lass sie aufkochen. Gleichzeitig gibst du etwa 1L Wasser in einen weiteren Topf, kochst das Wasser und gibst die Nudeln hinzu. Ich habe mich diesmal für Mie-Nudeln entschieden. Die sind eigentlich typisch chinesisch, aber auch in Japan nicht unbekannt. Außerdem hatte ich mit Ramen bislang schlechte Erfahrungen gemacht. Übrigens habe ich Instantnudeln gewählt. Das liegt daran, dass die Zubereitung deutlich einfacher ist. Meine Mie-Nudeln habe ich von Bamboo-Garden (Marktkauf, Rewe, Kaufland, etc.). Die Packung enthält 250gr aufgeteilt auf 3 Platten. Ich habe eine Platte in das kochende Wasser gegeben und nach Anweisung den Topf vom Herd genommen. Nun müssen die Nudeln 4 Minuten im Wasser bleiben. Anschließend werden sie mit einem Sieb abgegossen. Bitte nicht abschrecken sondern einfach durch Schütteln von soviel Wasser wie möglich befreien.
Nun wird der Lauch, den wir vorher beiseite gelegt haben, in feine Ringe geschnitten. Gib etwas von der fertigen Suppe in eine Suppenschüssel, Nudeln drauf, anschließend Fleisch darüber und ein paar Lauchringe zu Deckozwecken.
Übrigens schmeckt Chāshu-men am Besten, wenn es geschlürft wird. Also nur Mut!

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Du siehst, uns hat es geschmeckt.


 
 
 

Ein Kommentar bei „Chāshu-men“

  1. Also dann wirds mal wieder echt Zeit, dass du mehr Rezepte postest und vor allem mir die Chance gibst, mehr davon zu probieren. 😀

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